Maria-Elisabeth Laimer

Non-alcoholic Craft-Beer Produzentin, Südtirol

„Die Trinkkultur der Zukunft ist divers. Alkoholfreie Alternativen werden auf Augenhöhe mit alkoholischen Getränken stehen.“ 

Fotos © FREEDL

Foto © Andre Kirsch

„Die Trinkkultur der Zukunft ist divers. Alkoholfreie Alternativen werden auf Augenhöhe mit alkoholischen Getränken in der Karte stehen. Wir setzen auf guten Geschmack, der überzeugt.

„Genuss steht bei uns an oberster Stelle. Wir wollen kein alkoholfreies Bier brauen. Wir brauen Bier, das schmeckt, egal ob es Alkohol enthält oder nicht. Dazu beobachten wir Momente und spüren hinein, wann sich jemand nach welchem Genuss sehnt. Es ist egal, ob ein Aperitivo alkoholfrei ist oder nicht, das ist nebensächlich. Bei uns zählt der reine Genussmoment. Unser Anspruch war von Anfang an das Arbeiten auf höchstem handwerklichen Qualitätsstandard gepaart mit bestem dem Geschmack und all unserer Leidenschaft.“

Bei uns gibt es keinen Verzicht. Wir denken Getränke divers und beurteilen ihren Stellenwert nicht nach der Promillezahl. Regional, natürlich und die besten Zutaten. Mit dieser Prämisse behandeln wir unser Bier. Beide haben das Gleiche verdient und das schmeckt man auch.“

Maria ist in einem gastronomischen Familienumfeld aufgewachsen und hat vom Teller abwaschen bis in den Service alle Stationen spielerisch miterlebt. Fasziniert hat sie jedoch immer die Hospitality, die ihr ermöglichte, Momente, Räume und Produkte zu kreieren.

„Bei uns gibt es keinen Verzicht. Wir denken Getränke divers und beurteilen ihren Stellenwert nicht nach der Promillezahl.“
Foto © Andre Kirsch

Beruflich orientierte sie sich jedoch anders und studierte Kommunikation und Wirtschaft, sowohl in Deutschland als auch in Italien. Nach Aufenthalten im Ausland war sie in der Start-up-Branche tätig, bevor sie vor fünf Jahren mit ihrem Bruder „FREEDL“ gründete und den Grundstein für ihr heutiges Schaffen legte. „Wir sahen schon damals ein großes Potenzial für diese sehr kleine non-alcoholic Craft-Beer Nische. Aufbauend auf unserer Handwerksphilosophie und den guten Grundzutaten vor Ort haben wir unseren eigenen Weg gefunden und exportieren heute weltweit. Letztes Jahr war das Bier sogar für ganze drei Monate ausverkauft, weil alle Tanks bereits vorverkauft waren. Mittlerweile haben wir rundum nachgerüstet und größere Tanks gekauft. 

„Wir möchten eine Genusskultur kreieren, die über die Hospitality mittels Events und Tastings neue Menschen anspricht und erreicht. Wir möchten neue Wege aufzeigen, ohne zu belehren. Der Genuss steht bei uns immer an erster Stelle. In zwei Wochen feiern wir unser fünfjähriges FREEDL Bestehen und veranstalten dazu ein dreitägiges Pizza- und Bier Pop-up. Beide Produkte gelten als „casual“. Kombiniert man jedoch einfache, hochwertige Zutaten, dann wird beides plötzlich zu etwas ganz Besonderem. Sie passen zusammen, schmecken hervorragend und repräsentieren gleichzeitig unsere Region und unser Lebensgefühl.“

„Im Sommer übernehmen wir für eine Woche eine alte Alm auf 1.400 Höhenmeter. Zwei Berliner Köchinnen kochen an einem Abend auf. Das Projekt hat aber bereits jetzt schon begonnen, denn unser Bierabfall wird in einem Gemüsegarten eingearbeitet und nährt als Kompost das Gemüse, das genau an diesem Abend serviert wird. Mir möchten in dieser Woche den lokalen Kreislauf vor den Vorhang holen und zeigen, was im kleinen Raum alles möglich ist. Hier in Südtirol haben wir einen unglaublich hohen Hygiene- und Qualitätsstandard. Das heißt, unser gesellschaftlicher Anspruch in Bezug auf qualitativ hochwertige Grundzutaten, ist von Haus aus sehr hoch. Unser Wertesystem ist in unserer Region mit vielen Landwirt:innen ein anderes. Wir haben den Bezug zur Natur noch nicht verloren und die aktuelle Bewegung in der Gastronomie kommt uns jetzt wieder zugute.“

Wir produzieren alkoholfreie Biere auf Augenhöhe. Der Genuss steht im Vordergrund und zukünftig sollte niemand mehr von Verzicht, sondern von Geschmack sprechen. Die alkoholfreie Entscheidung ist keine Entscheidung für die 2. Wahl. Vor ein paar Jahren war das noch anders, aber heute stimmt die Qualität und der Geschmack. Der Trend Richtung gesundheitsbewusster Ernährung ist nicht mehr aufzuhalten und dazu gehört auch unser Trinkverhalten.“

Neben unseren drei Casual Bieren fehlte uns dann immer noch ein Getränk für den besonderen „popp“ Moment. Dieser Genussmoment, wo du zusammen eine Flasche öffnest und es „poppen lässt. Wir wollten dabei die gleiche Philosophie unserer Biere nutzen, jedoch eine andere Art von Getränk erschaffen. Dabei entstand unser Sparkling Tea. Ein spritziger Genuss, der zu anderen Momenten geöffnet wird als unser Bier, denn wir möchten niemals auf einen guten Aperitivo verzichten!

Was wir anders machen als andere? Ich glaube, uns unterscheidet unsere Leidenschaft und unsere Leichtigkeit. Bei FREEDL liegt der Fokus und die Leidenschaft zu 100 % auf den alkoholfreien Produkten. Gleichzeitig besitzen wir die Leichtigkeit, die dieses Thema braucht, um zukunftsfähig zu sein. Wir lernen täglich während des Trinkens unserer Biere dazu.

Ihre Familie inspiriert Maria genauso wie die Menschen in ihrer Umgebung. „Ich werde von ganz vielen verschiedenen Personen inspiriert und gucke, was ich mir von diesen Menschen abschauen kann. Dann finde ich meinen eigenen Weg, der geprägt ist von ganz vielen Eindrücken und Rolemodels.“

"Uns unterscheidet unsere Leidenschaft und unsere Leichtigkeit."

Aktuell absolviert sie die Ausbildung zur Sommelière und hat bei ihrer ersten Prüfung mit ihrer alkoholfreien Bierpräsentation die Prüfer sichtlich überrascht. In der Ausbildung stehen wir bei alkoholfreien Begleitungen noch ganz am Anfang. Es gibt zum Beispiel noch keine Gläser für diese Art der Getränke. Hier möchte ich ansetzen und mit meinen Produkten etwas bewegen.

Ihre Kindheit schmeckt süß, leicht und strukturvoll und Japan ist das nächste Urlaubsland auf ihre Bucketlist. Ich möchte dort in die Fashion, das Food und die Teekultur eintauchen und mich inspirieren lassen, schwärmt Maria.

Mit welcher Frau würdest du gerne an einem Tisch sitzen und plaudern?

Die inspirierendsten Tische sind für mich meistens die, bei denen eine große Diversität herrscht, wo man von Geschichten und Ideen überrascht und mitgerissen wird – und am schönsten, wenn man die Menschen davor vielleicht gar nicht so auf dem Schirm hatte.

Welche Frau sollte hier auf jeden Fall porträtiert werden?

  • Carmen Augschöll
  • Magdalena von Floribunda
  • und natürlich Helena Lageder von Lageder 😊

Themen, über die du gerne sprechen würdest?

  • Hospitality

  • Alkoholfrei

  • Genusskultur

  • Woher kommen wir, was prägt uns und wie baut man daraus etwas Eigenes auf?

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