Nicole Dimant und Sandra Jedliczka
Gründerinnen aller Mochi Lokale
„Wir vier bezeichnen uns selbst als ein Kleeblatt. Jede:r von uns hat ganz besondere Qualitäten und seinen eigenen Arbeitsbereich.”
„Wir vier bezeichnen uns selbst als ein Kleeblatt. Jede:r von uns hat ganz besondere Qualitäten und seinen eigenen Arbeitsbereich. Eddi ist die Küche, Tobi unser Brain, Nicole unsere Zahlenlady und ich bin für die kreativen Sachen, das Marketing und Social Media zuständig,“ lacht Sandra.
Als gebürtige Wienerin ist Sandra die einzige Wienerin im Mochi Familien-Kleeblatt. In ihrer Jugend stand schon früh der Traum nach einem Beruf als Künstlerin oder Mitglied eines Familienbetriebes fest. Ihr Wunsch nach „Gastrofamilie“ wurde wahr, obwohl sie Fotografie und Modemarketing studierte. „Wir vier lernten uns in Berlin kennen und fanden sofort zueinander. Nach einigen deutschen Städten verschlug es uns nach Wien, wo wir relativ schnell unserer japanischen Leidenschaft nachgingen und aufgrund fehlenden Angebots das Mochi 2012 gründeten.“
Nicole ist gebürtige Darmstädterin und studierte Marketing und Kommunikation in Berlin. Dort lernte sie Eddi kennen, der damals noch als Tellerwäscher in der ersten Sushibar Berlins arbeitete. Sie folgte ihm über mehrere Stationen nach Wien, wo sie gemeinsam bei Do&Co zu arbeiten begannen. „Mittlerweile haben wir drei wundervolle Söhne, aber jede Restauranteröffnung fühlt sich an wie die Geburt eines neuen Kindes.“
„Damals hätten wir uns nie träumen lassen, 130 Mitarbeitende zu beschäftigen und so viele Lokale gleichzeitig zu betreiben. Unser Anspruch war und ist, einen einzigartigen Geschmack zu erschaffen, der die verschiedensten Komponenten so zusammen führt, dass sie in einer Geschmacksexplosion im Mund enden“, schwärmt Nicole. „Eddi besitzt diese Gabe und erfindet immer wieder neue Gerichte. Früher flogen wir jährlich nach Japan, um uns durch das Land zu kosten. Leider fehlt uns aktuell mit insgesamt fünf Kindern im Führungsteam die Zeit dazu. Aber wir alle stehen in den Startlöchern und wollen endlich wieder in dieses, für uns inspirierende, Land.“
Mittlerweile gehören das Mochi, das gegenüberliegende OMK – Take Out & Deli, die Mochi Ramenbar am Vorgartenmarkt, die Kikko Ba in der Schleifmühlgasse, ein zweites OMK am Hohen Markt und ganz neu die Cucina Itameshi im Dogenhof zu ihrem Restaurantportfolio. Während Corona und der verpflichtenden Abstandsregeln suchten sie ein Winterquartier. Sie mieteten ein größeres Lokal am Vorgartenmarkt, renovierten es, wollten eröffnen und dann kam der nächste harte Lockdown. Wir haben das Lokal zwar nie verwirklichen können, verwendeten es aber für zwei Jahre als das Mochi am Markt mit dem Schwerpunkt „Japan trifft Peru trifft Mexiko“. Last but not least ist während der Coronazeit noch die Kobo Werkstatt für Pop-ups und Kochkurse in der Ferdinandstraße entstanden.
„Wenn du plötzlich für ein 130-köpfiges Team verantwortlich bist, ohne die Restaurants öffnen zu dürfen, wiegt das plötzlich tonnenschwer auf deinen Schultern. Wir erhielten glücklicherweise staatliche Förderungen, ohne die wir es nicht geschafft hätten“, sagt Nicole ganz offen. „Außerdem möchte ich hier nochmals die herausragende Fähigkeit von Tobi hervorheben, der über Nacht ein Take-away Konzept aus dem Boden gestampft hat und immer situationselastisch reagiert. Genauso wie Sandra, die trotz unserer Größe und der schwierigen Zeit immer ein familiäres Teamklima erschafft und ein 130-köpfiges Miteinander fördert.“
„Bei jeder Restauranteröffnung habe ich zeitgleich einen Sohn bekommen und musste mich nach unserem 2. Kind aus dem operativen Geschäft zurückziehen. Ich liebe meine neue Mutterrolle und unsere Söhne über alles. Daher ist mein Aufgabengebiet heute in der Administration im Hintergrund. Ich bin für das gesamte Cashhandling und die Abrechnung zuständig und unterstütze dabei noch die HR. Aber eines hat sich von Anfang an nie verändert, ich freue mich extrem über jedes einzelne Feedback zu unseren Lokalen. Erst neulich kam ein Elternteil am Fußballplatz zu mir und meinte, wie großartig unsere neue Cucina Itameshi geworden wäre. So etwas berührt mich sehr tief und freut mich bis heute, dass wir noch immer so ein wunderbares Gefühl bei unseren Kund:innen erschaffen können“, strahlt Nicole.
„Bis heute eint uns unsere Liebe zum Gastgeben und Menschen im echten Leben ein schönes Erlebnis zu bescheren. Lebensqualität bedeutet, mit Freunden und der Familie an einem Tisch zu sitzen, gemeinsam zu essen und zu genießen. Dieses Gefühl wollen wir sogar in unserem OMK Take Out & Deli vermitteln und geben auch da immer bewusst ein bisschen mehr, weil wir wissen, wie berührend positive, soziale Interaktion sein kann.“
„Unsere Ramensuppen“, kommt postwendend auf die Frage nach ihrem Lieblingsgeschmack. Diese Suppe schmeckt nach purem Glück und Wohlbefinden. Nicole ergänzt die Brussel Sprouts aus dem Mochi. Als Veganerin setze ich mich stets für mehr vegetarische und vegane Gerichte auf der Karte ein. Aber aktuell beobachte ich, dass viele Menschen diese Gerichte wünschen, aber in ihren Bewertungen nach mehr Fleisch oder Fisch verlangen.
Auch Regionalität und Saisonalität sind wichtige Themen bei uns. Wir versuchen gerade im Mochi den Lachs sukzessive zu ersetzen. In unserer Cucina Itameshi haben wir hier viel mehr Spielraum, weil die Erwartungshaltung eine ganz andere ist. Aber wir bleiben dran, weil wir hier die Zukunft sehen.
Was in ihren eigenen Küchen nie fehlen darf, ist gutes Salz, Olivenöl und Sojasauce. All ihre Kinder lieben selbst die japanische Küche und gehen am liebsten in den eigenen Lokalen essen. Wenn sie sich von Mama etwas wünschen dürfen, dann schmeckt es bei Nicole nach Spaghetti Cabonara.
Und wo gehen Restaurantinhaberinnen selbst gerne essen?
Wir haben mittlerweile ein großes Netzwerk an befreundeten Gastronom:innen, zu denen wir immer wieder gerne zurückkehren. Eines ist sicher das Mraz&Sohn in Wien, die Greisslerei beim Taubenkobel, den Mühltalhof in Neufelden in Oberösterreich, die Rote Wand in Vorarlberg oder den Seehof in Goldegg.
In Zukunft …
Würde Nicole gerne die, seit zehn Jahren im Keller stehende, Töpferscheibe aktivieren und ihre eigene Geschirrserie entwerfen. Sandra hingegen sieht sich schon immer als Spätberufene und freut sich, wenn sie vielleicht als 60-Jährige endlich weiß, was sie noch werden möchte.
Mit welcher Frau würdet ihr gerne an einem Tisch sitzen und plaudern?
Sandra:
- Marina Abramović – aber da wäre ich zu aufgeregt, da brächte ich sicher kein Wort heraus 😊
- … und in alle Länder der Welt reisen, dort jeweils Frauenstammtische gründen, wo Wünsche, Träume und Realitäten besprochen werden können.
Nicole:
- mit Michelle Obama und
- Frida Kahlo
Tolle Frauen in deiner Umgebung?
Sandra:
- Nicole
- Fabienne Feltus – Bureau F
- Sylvia Trela – Rosewood Vienna
- Marion Jambor – Gasthaus Woracziciky
- Nina Mohimi
- Kira Saskia Shinko
- Anna Wilhelm – Unicef
- Betina Lutterotti – ehemalige Küchenchefin Mochi Ramen Bar und Frau vom österreichischen Botschafter in Israel
- Sophie Köchert – Fotografin
- Teresa Rotschopf – Musikerin
- Manuela Kompein-Egger – Bawag
- Und alle die, mit denen ich jeden Tag zusammenarbeiten darf!
Nicole:
- Sandra
Kontakt
Nicole Dimant und Sandra Jedliczka
Mochi Holding GmbH
Ferdinandstr.13
1020 Wien
01 / 21 22 575 13
MOCHI:
Praterstraße 15
1020, Wien
01 – 925 13 80 | www.mochi.at
MOCHI RAMEN BAR:
Vorgartenmarkt
1020, Wien
01 212 257 545 | www.mochi-ramen.com
O.M.K 1010:
Hoher Markt 2
1010, Wien
01 – 212 36 48 01 | order@omk1010.com
www.o-m-k.com
O.M.K 1020:
Praterstraße 16
1020, Wien
01 – 212 36 48 02| order@omk1020.com
www.o-m-k.com
KIKKO BĀ:
Schleifmühlgasse 8
1040, Wien
01 925 138 041 | www.kikko.at
CUCINA ITAMESHI:
Praterstr. 70
1020, Wien
01 212257570 | www.cucina-itameshi.at