Sandra Scheidl

Private Chef, Culinary meets Art, Part of Kuliktiv

„Mein Handwerk ist heute genauso präzise wie in einem Sternerestaurant – was sich verändert hat, ist meine Sichtweise auf den Berufsalltag, den ich mir heute nicht schöner vorstellen könnte.“

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Die Kulinarikbranche präsentiert sich heute so facettenreich wie nie zuvor: Pop-up-Events, Supper Clubs und Private Chef-Dinner bereichern die traditionelle Gastronomieszene und schaffen neue Erlebnisse für Genießer:innen. Doch eine umfassende Darstellung dieser bunten Vielfalt fehlt in den klassischen Medien oft noch.

„Gerade im Private Dining, Pop Up und Eventbereich könnten sich Kund:innen mehr Orientierung wünschen. Ich stelle mir ein Bewertungssystem vor, das nicht wie die bekannten Gault-Millau-Punkte oder Michelin-Sterne funktioniert, sondern näher an den Gästen ist, etwa durch ein öffentliches Voting, ähnlich wie bei Falstaff.“ Ein solcher Ansatz könnte nicht nur mehr Transparenz schaffen, sondern auch die Qualität und Vielfalt der Branche besser sichtbar machen.

Schon als kleines Mädchen entwickelte Sandra eine tiefe Begeisterung für die Welt der Gastronomie. Sie träumte davon, einmal in einem der besten Restaurants der Welt zu arbeiten oder es sogar selbst zu führen. „Woher dieser Wunsch kommt, weiß in meiner Familie niemand genau.  Ich liebe einfach gutes Essen, die Perfektion im Handwerk und die Herausforderung, mich stetig weiterzuentwickeln.“ Schon früh interessierte sie sich für die World 50 Best Restaurants, vertiefte ihr Wissen neben ihrer klassischen HBLW-Ausbildung und eignete sich vieles autodidaktisch an. Ein unvergessliches Highlight ihrer Jugend war der Besuch im Hangar 7 zu ihrem 18. Geburtstag, ein Erlebnis, das sie nachhaltig beeindruckte.

Nach ihrer Ausbildung sammelte sie wertvolle Erfahrungen in Haubenlokalen in Österreich und internationalen Sternerestaurants wie dem 2-Sterne-Restaurant Story in London und dem 3-Sterne-Restaurant Maaemo in Oslo. Ihre kulinarische Reise wurde durch die Corona-Pandemie abrupt unterbrochen und führte sie schließlich zurück nach Wien, wo sie bei Familie und Freunden ihre eigene Richtung fand.

„Wir sind vier junge Frauen, die innovative Ansätze lieben, ohne künstlich etwas zu erzwingen.
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„Plötzlich hatte ich Zeit – Zeit zum Nachdenken, zum Reflektieren, ohne den Druck von 15- bis 18-Stunden-Arbeitstagen. Diese unerwartete Pause war ein überraschendes Geschenk. Fachlich fühlte ich mich gut aufgestellt und hatte alle Erfahrungen gesammelt, die ich für die Eröffnung eines eigenen Restaurants brauchte. Also saß ich jeden Tag vor meinem Laptop und begann, mein eigenes Restaurant zu planen. Doch mir war klar: Während der Corona-Pandemie machte es keinen Sinn, rein aus persönlichem Ehrgeiz zu gründen. Mein Konzept sollte Freude bereiten, mein Können unter Beweis stellen und langfristig wirtschaftlich tragbar sein.

Leidenschaft neu gedacht

Ihr Sieg beim renommierten Rolling Pin-Wettbewerb „Junge Wilde“ 2020 markierte einen Wendepunkt. Als erste weibliche Gewinnerin erhielt sie nicht nur große mediale Aufmerksamkeit, sondern auch zahlreiche Anfragen für Gastevents und exklusive Private Dinners. Diese Möglichkeiten nutzte sie, um ihre Leidenschaft auf eine neue Art auszuleben. Im Oktober 2021 gründete sie schließlich ihr Einzelunternehmen und bewies, dass Talent und Kreativität in vielen Formen erstrahlen können.

„Mein Handwerk ist heute genauso präzise wie in einem Sternerestaurant – was sich verändert hat, ist meine Sichtweise auf den Berufsalltag, den ich mir heute nicht schöner vorstellen könnte.“

Book your Fine Dining Experience

Ein Dinner in der gehobenen Gastronomie gleicht einem Theaterbesuch. Im besten Fall werden alle Sinne angesprochen und der Abend bleibt in guter Erinnerung. Doch bei ihren Private Events stellte Sandra fest, dass sie die Qualität des Dinners nicht immer vollständig kontrollieren konnte und das wollte sie unbedingt ändern. Sie erkannte schnell, dass exzellentes Handwerk, die perfekte Location und eine nahtlose Zusammenarbeit mit dem oder der Sommelière entscheidend sind, um ein außergewöhnliches Erlebnis zu schaffen.

Ihre Antwort: Culinary meets Art!

Die Kombination aus Kunst und Fine Dining war für Sandra ihr logischer Schritt. Für Sandra war die Verbindung von Kunst und Fine Dining der nächste logische Schritt. In ihren Culinary Meets Art-Events, die quer durch Österreich stattfinden, erzeugt sie Emotionen, die über den normalen Restaurantbesuch hinausgehen. Künstler:innen erschaffen während des Dinners Kunstwerke, in denen sie die Stimmung des Abends in einen einzigartigen Schaffungsprozess mit einbinden.

Foto © Culinary meets Art
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Kuliktiv: Fine Dining im Teamwork

Gemeinsam mit drei Kolleginnen bietet Sandra unter dem Namen „Kuliktiv“ seit Herbst 2024 ein Rundum-sorglos-Paket an, das Kreativität und kulinarische Exzellenz verbindet. „Wir sind vier junge Frauen, die innovative Ansätze lieben, ohne künstlich etwas zu erzwingen. Unsere Expertise reicht von der Spitzenküche bis zur Patisserie. Abgerundet wird das Kuliktiv durch die Sommelière des Jahres 2024. Der offene Austausch unter uns inspiriert mich am meisten, denn Kreativität entsteht durch Interaktion.“

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Es sind die Aha-Momente, die meinen Beruf so großartig machen.

Auf den Punkt: Purismus mit Persönlichkeit

Ihre Gerichte spiegeln Sandras Werdegang wider und sind sowohl französisch als auch britisch-modern angehaucht. Die Einfachheit der nordischen Küche hat jedoch ihr Herz im Sturm erobert.

Ich liebe den puristischen Ansatz, drei Komponenten pro Gericht in Perfektion zu präsentieren. Leider erwarten viele Gäste in Österreich mehr ‚Schischi‘ auf dem Teller. Aber ich bleibe meiner Philosophie treu: Fokus aufs Produkt, spielerischer Einsatz von Texturen und Techniken.“

Ihr Signature Dish, gerösteter Topinambur mit einem intensiven Umami-Geschmack, überrascht selbst passionierte Fleischliebhaber. „Es sind diese Aha-Momente, wenn jemand die Vielseitigkeit einer Zutat neu entdeckt, die meinen Beruf so großartig machen.“

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Blick in die Zukunft

„Der Fokus der Gastronomiewelt verschiebt sich derzeit stark: Nach 20 Jahren nordischer Küche stehen nun die Küchen Südamerikas und Spaniens im Rampenlicht. Gleichzeitig sehe ich einen wachsenden Trend zur Individualität, besonders im Fine-Dining-Bereich. Hier entwickeln sich immer mehr Eventformate und innovative Konzepte, die klassische Restaurantbesuche neu denken.“

Diese Frau sollte auf dieser Plattform unbedingt porträtiert werden?

Jaimy Reisinger

Mit diesen Frauen würde ich mich gerne einmal austauschen?

Am liebsten mit allen Female Chefs gemeinsam an einem Tisch.

Themen

Neue Konzepte in der Gastronomie – eigene Wege finden, abseits vom 0815 Weg

Kontakt

Sandra Scheidl

Gudrunstraße 11/ 6B

1100 Wien

www.sandra-scheidl.at

anfrage@sandra-scheidl.at

Insta: @sandrascheidl

 

Projekt – Webseiten

www.culinarymeetsart.com

www.kuliktiv.com

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